Geburtsbericht – Entbindung im Krankenhaus

Diesmal geht es um ein sehr persönliches Thema, nämlich um meine erste Schwangerschaft und meinen Geburtsbericht aus dem Krankenhaus. Falls du gerade schwanger bist, habe ich weiter unten eine Triggerwarnung gesetzt. So viel positives habe ich über meine erste Geburt nicht zu berichten. Das ist auch der Grund, warum die zweite Schwangerschaft eine Hausgeburt wurde. Aber alles step by step…

Kleine Warnung vorweg, gönne dir eine Tasse Tee, es kann dauern bis du diesen Artikel gelesen hast [wp-svg-icons icon=”wink” wrap=”i”] .

Geburtsbericht – Schwanger im Urlaub

Sonst bin ich ja eher eine Tausendsasserin, die ihre Ferien komplett durchplant und ein Programmpunkt nach dem anderen vorbereitet. In diesem Urlaub war aber irgendwie alles anders. Mein Körper verlangte nach Ruhe. Das ich schwanger war und deshalb wohl diese Auszeit brauchte, war mir damals nicht bewusst.

Schatz, wir sind schwanger – Mein Geburtsbericht

Nachdem meine Periode nicht kam, kaufte ich einen Test (naja, eigentlich waren es drei). Ich konnte mein Glück kaum fassen, als er positiv war. Mein Mann freute sich auch und es begann eine spannende Zeit für uns.

Die Hormone spielen verrückt wenn man schwanger ist

Ja, sie trafen mich volle Kanne! Ich war launisch, ständig müde und es gab bis zum siebten Monat nur wenige Tage, an denen ich nicht über der Kloschüssel hang. Mir wurde tatsächlich von allem schlecht und ich konnte nichts und niemanden mehr riechen. Lach, da gab es so einige Situationen als ich schwanger war, bei denen mir wirklich im ungünstigsten Moment schlecht wurde…

Geburtsbericht – Schwanger im Alltagsstress

Da ich noch voll berufstätig war und das in einer leitenden Position, habe ich die Schwangerschaft nicht so intensiv erleben können, wie ich es gerne getan hätte. Ich las viele Bücher und am Wochenende war kein Babybasar vor mir sicher. So verging Woche um Woche.

Der Frauenarzt

Meine Ärztin war eine ganz liebe. Dieses ständige in die Praxis fahren, eine Ewigkeit im Wartezimmer verbringen zu müssen, Blut abgenommen zu bekommen und und und, das nervte mich damals schon sehr. Auch habe ich die ein oder andere Zusatzbehandlung machen lassen. Aus Unsicherheit und weil ich gehört hatte, dass man das so macht. Danach habe ich es aber gleich bereut. Angenommen man bekäme ein schlechte Nachricht mitgeteilt, wie geht man dann damit um? Vertraut man darauf, was der Arzt sagt und fällt anhand dessen die Entscheidung für oder gegen das Kind im Bauch? Fragen über Fragen die einen, wenn man schwanger ist, eher verunsichern.  

Kleine Rituale wenn man schwanger ist

Abends ölte ich immer meinen Bauch ein und schrieb einmal in der Woche in mein Schwangerschafts-Tagebuch. Auch nahm ich mir wirklich viel Zeit für Ratgeber und Namenslisten. Außerdem legte ich mir eine Tabelle an, mit diversen Kleidungsstücken, die wir bereits gekauft hatten und denen, die wir noch brauchten. Akkupunktur (mir läuft es jetzt noch eiskalt den Rücken runter, wenn ich daran denke, definitiv nichts für mich!) und die klassische Geburtsvorbereitung mit Partner, habe ich natürlich auch gemacht.

Welches Krankenhaus für die Geburt

Das unser erstes Kind im Krankenhaus geboren werden würde, stand außer Frage. Nur welches, darüber musste ich etwas nachdenken und forschen. Ich entschied mich für einen Hebammen geführten Kreissaal, weil ich den Hebammen damals schon mehr vertraute, als den Ärzten.  

Achtung Triggerwarnung für alle Schwangeren: Deine Geburt soll nicht von negativen Ereignissen, die anderen passiert sind, beeinflusst werden. Deshalb bitte ich dich ab hier nicht mehr weiter zu lesen.  

Schwanger – letzte Vorsorgeuntersuchung

Ich war mal wieder bei einer Routineuntersuchung beim Frauenarzt und unterhielt mich mit meiner Tante, die zufällig auch einen Termin hatte. Es hieß mal wieder CTG (ich hatte damals schon eine Abneigung dagegen, ließ es aber über mich ergehen). Nachdem ich wirklich lange an diesem Gerät war und die Ärztin dann kam und mir mitteilte, dass die Herztöne nicht gut wären und wir ins Krankenhaus sollten, rief ich also meinen Mann an, der mit Kliniktasche kam und mich abholte.

Im Krankenhaus – Der Geburtsbericht

Nachdem meine Frauenärztin (zu meinem Leidwesen) während der Schwangerschaft den Geburtstermin weiter nach vorne korrigierte, sollte es nun plötzlich los gehen, aber es fühlte sich nicht danach an…

Leider hatte ich ordentlich Sodbrennen (kein Wunder, bei der Haarbracht unseres Kindes) und ich ließ mir etwas dagegen geben, was ich allerdings nicht so gut vertragen hatte und mich direkt übergeben musste. Daraufhin sind die Herztöne also wieder abgefallen, was bei mir sofort Stress auslöste, denn ich wusste mittlerweile, dass die Ärzte von diesen CTG-Geräten einfach alles abhängig machten und es egal war, was ich sagte. Ich musste also die Nacht über im Krankenhaus bleiben und bekam kein Auge zu. Anstatt im Bett, lag ich im Behandlungszimmer am CTG und das die ganze Nacht. Am nächsten Morgen war ich einfach nur gerädert und wollte heim.

Ein Kaiserschnitt stand im Raum

Die Ärztin kam und meinte, dass der Geburtstermin ja eh heute wäre und sie überlegten einen Kaiserschnitt zu machen, da die Herztöne so schlecht wären. Ich versuchte zu erklären, dass ich einfach nur müde, durchgefroren und hungrig wäre. Und wenn es mir schlecht ginge, dann würde das sicher auch das Baby merken. Nein, ich war noch nicht bereit für die Geburt und für einen Kaiserschnitt sowieso nicht. Nachdem mein Mann dann auch wieder ins Krankenhaus kam, fand er mich als Häufchen Elend vor. Unter Tränen erzählte ich ihm alles und er sprach mir Mut zu und meinte auch, dass kein Kaiserschnitt notwendig wäre, er ja jetzt da seie und wir das gemeinsam packen würden (Kleine Schreibpause, meine Gefühle überrennen mich gerade).

Nachdem die Ärzte sich beraten hatten, wollten sie es gerne mit einer Einleitung versuchen, was mir besser erschien, als ein Kaiserschnitt. Ich hatte mich in meiner ganzen Schwangerschaft nicht mit dem Thema Kaiserschnitt und Einleitung auseinander gesetzt und wusste eigentlich gar nicht, was das im Ganzen bedeutet und welche Auswirkungen es hat. Heute weiß ich das das Wort Entbindung quasi bei der Geburt unseres Kindes wortwörtlich genommen wurde – Ich wurde entbunden und habe meine Rechte als Schwangere den Ärzten und Hebammen übergeben.

Geburtsbericht – Die Einleitung

Kurz gesagt, es war die Hölle. Die Wehen kamen völlig unverhofft von jetzt auf gleich mit gewaltiger Dröhnung. Mein Körper kam gar nicht hinterher sie einzeln wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Ich hoffte nur, dass alles bald ein Ende haben würde, aber das war noch lange nicht in Sicht. An diesem Tropf gefesselt, fühlte ich mich nicht wohl und dann kam ja noch das CTG hinzu. Ich lag also auf dem Bett und durfte mich nicht bewegen. Instinktiv wollte ich die Position ändern, aber das wurde mir nicht erlaubt.

Die Kraft schwindet

Stunde für Stunde verging in der mein Mann versuchte Kontakt zu unserem Baby aufzubauen und es wach zu halten, damit die Herztöne nicht absackten. Es war eine Strapaze für uns alle, aber einen Kaiserschnitt wollte ich mit aller Kraft verhindern. Nach 30 Stunden Wehen, die irgendwann nicht mehr stark genug waren, um produktiv zu sein, hatte ich keine Kraft mehr. Zwischendurch hatte ich zwar das Gefühl es ginge voran und wir kämen der Geburt etwas näher, aber dann war auch schon Schichtwechsel und die nächsten Hebammen kamen. Insgesamt hatte ich sechs verschiedene Hebammen, das muss man sich mal vorstellen!

Negativ ausgewirkt auf meine Laune hat sich auch dass (bis auf die eine bei der dann leider wieder Schichtwechsel war) ich nichts essen und trinken sollte. Ich kam mir vor wie ein Tier auf der Schlachtbank.

Die Fruchtblase und die falsche Position meines Kindes

Die Fruchtblase wurde gesprengt, was aber leider nichts brachte. Tröpfchenweise ging immer mal etwas Flüssigkeit ab, aber richtig offen war sie nicht. Das Kind hatte sich in der Zwischenzeit einfach mal im Geburtskanal nach oben bewegt. Heute glaube ich, dass dies ein weiteres Zeichen dafür war, dass er eigentlich noch nicht zur Welt kommen wollte.

Geburtsbericht – Zum krönenden Abschluss eine PDA

Mein Körper signalisierte mir ganz eindeutig, dass er am Ende war. Ich zitterte (und das ist eine Untertreibung denn tatsächlich sprangen meine Muskel unkontrolliert hin und her). Als mir eine PDA angeboten wurde sagte ich ja. Doch leider war das eine falsche Entscheidung, denn sie wirkte erst bei den Presswehen (weil die Hebamme die mich betreute einen Stecker gezogen hatte und die PDA nicht mehr zum Laufen gebracht bekommen hat. Der einzige Anästhesist war aber gerade in einer OP und so lag ich da und war völlig am Boden zerstört). Noch dazu kam, dass die Hebammen kein gutes Deutsch konnten, so war eine Verständigung fast unmöglich. Als der Anästhesist wieder kam und die PDA lief, setzten die Presswehen ein.

Die Presswehen – Mein Geburtsbericht davon

Leider merkte ich davon nichts, denn mein ganzer Körper war taub. Die Hebammen sprachen also mit der Ärztin und der Kaiserschnitt wurde wieder in den Raum gestellt. Mittlerweile lag ich fast 36 Stunden in den Wehen und war so knapp vorm Ziel! Ich presste also mit aller Kraft, egal ob ich nichts spürte und schon längst keine Wehen mehr hatte und sendete Stoßgebete zu meinem Kind. Zum Glück hat er diese gehört und so musste ich nur drei mal pressen, dann war es da, unser kleiner Erdenbürger! Ich war danach so kraftlos, dass ich ihn nur kurz halten konnte und danach an den Papa übergeben musste.

Geburtsbericht – Die Plazenta

So unschön die Geburt unseres Kindes war, endete auch die Geburt meiner Plazenta. Ich war so müde, dass ich sofort einschlief und alles nur im Delirium mitbekam. Die Plazenta kam nicht raus und Wehen waren ja schon lange keine mehr da. Die Ärztin nähte wohl meinen Dammriss und holte die Plazenta dann mit auf den Bauch drücken und ziehen aus mir raus. Ja, ich sage es nochmal: Wie ein Tier auf der Schlachtbank, so fühlte ich mich!

So, jetzt weißt du warum ich niemals mehr im Krankenhaus entbinden werde!

Trauma von der Geburt

Wie du vielleicht merkst war diese Entbindung für mich keine schöne Erfahrung und ich hatte ein regelrechtes Trauma, was ich durch ganz viel reden überwunden habe. Dieser Artikel ist für mich deshalb etwas ganz besonderes, denn er trägt ein Stück zu meinem Seelenheil bei und hilft mir mit dieser Erfahrung abzuschließen. Die Beste Heilung ist mir aber durch die Hausgeburt meiner Tochter in der zweiten Schwangerschaft wiederfahren. Jetzt weiß ich wie schön eine Geburt sein kann und fühle mich bestärkt darin, zukünftig auf meine Instinkte zu hören.

Kein Arzt und keine Hebamme fühlt diese Verbindung zu dem Kind so stark, wie eine werdende Mutter! Falls dir auch eine ähnliche Entbindung im Krankenhaus passiert ist, gibt es eine Initiative für eine gerechte Geburtshilfe, die [wp-svg-icons icon=”redo-2″ wrap=”i”] Roses Revolution. Jedes Jahr am 25.11 ist der Tag, kannst du durch eine rosa Rose darauf aufmerksam machen, dass deine Geburt nicht selbstbestimmt war oder bei dir und deinem Baby sogar seelische und körperliche Gewalt angewendet wurde, so wie bei mir. Näheres erfährst du auf der Seite.

Auch Britta von Frau Freigeist hat einen spannenden Geburtsbericht für dich. Den Artikel findest du hier .

Und wenn du dich in deiner Schwangerschaft mit etwas schönem beschäftigen möchtest, habe ich [wp-svg-icons icon=”quill” wrap=”i”] hier eine Montessori inspirierte Krabbelecke für dich. Vielleicht überlegst du aber gerade auch, ob Stoffwindeln etwas für euch sind? [wp-svg-icons icon=”quill” wrap=”i”] Hier habe ich ein paar Tipps für dich.

Willkommen kleiner Erdenbürger / kleine Erdenbürgerin

Wenn dein kleiner Schatz auf unserer Mutter Erde ist, kann ich dir den Online-Kurs von Ilona zur Babymassage** empfehlen. Nach deinem Wochenbett kannst du direkt damit starten und so die Bindung zu deinem Baby stärken. Viele Babys haben Anpassungsschwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme was zu Koliken führt. Sie leiden sehr und auch da kannst du mit einer Babymassage gut helfen. In ihrem Online- Kurs gibt es aber noch so viel mehr. Sie erklärt dir zum Beispiel alles wichtige zum Thema Aromatherapie. Dieser Online-Kurs ist unendlich wertvoll und das auf ganz vielseitige Weise!

Herzensgrüße,

Nadine

Anmerkung: **Dieser Blogartikel enthält Afiliate Links